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Home | Denkmäler | Ringstraße |Athlet

Denkmäler der Wiener Ringstraße

  Jugendlicher Athlet  
1921  

Jugendlicher Athlet

Bildhauer: Josef Müllner
Material: Bronze, Steinsockel
Enthüllung: 1921

Standort: Dr.-Karl-Renner-Ring (Volksgarten, vor dem Theseustempel)

Vor dem Theseustempel im Volksgarten steht die Figur

  • "Jugendlicher Athlet", auch
  • "Der Sieger" oder
  • "Denkmal der Jugend" genannt.

Inschrift auf dem Sockel: "Der Kraft und Schönheit unserer Jugend".

Bildhauer war Josef Müllner (1879 - 1968), von dem auch das Lueger-Denkmal stammt.

Die Quelle Perlen-Reihe, 1979, gibt an: Vor dem Tempel steht eine Sportlerfigur, die zum Andenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Sportler errichtet wurde.

Inschrift Steinsockel
 

Die Quelle aeiou gibt an:

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde das amputierte Österreich so wie Deutschland mit dem sportlichen Boykott belegt. Die Sieger wollten auch auf diesem Gebiet demütigen.

Aus Freude, daß dies nicht gelang und Österreichs Sport trotz Not und Inflation einen gewaltigen Aufstieg nahm, ließen die Sportverbände die Bronzestatue eines schönen Jünglings nach antikem Vorbild gießen.

Dieser wurde im Mai 1923 vor tausenden Sportlern von Bundespräsident Michael Hainisch enthüllt..

Das Denkmal war ein Dokument, dass Österreichs Sport lebte.

 
 

Der Jüngling und das Feigenblatt

Im Volksgarten rund um den Theseustempel spielten nicht Arbeiterkinder, sondern die Jugend aus den „besseren Häusern", die man vor allen schädlichen Einflüssen schützen zu müssen glaubte.

Einer der vielen Hüter der Moral sah den nackten Jüngling und die spielenden Kinder und sein Entschluss stand fest: Hier muß etwas geschehen.

1934 war eine Diktatur, da konnte ein Mann an den Schalthebeln der Macht mit einem Befehl den Bronzejüngling bekleiden. Der nach antikem Vorbild geschaffene schöne Jüngling bekam ein Feigenblatt.

Als nach 1945 Viktor Matejka durch den Volksgarten Richtung Rathaus ging (Dienstwagen für Stadträte gab es damals noch nicht), sah er diesen verschandelten Jüngling.

Sein Entschluss stand fest: das Blatt muß weg. Er dachte sich: nun leben wir in einer Demokratie, da muss so was möglich sein.

Doch um eine noch so kleine Veränderung an einem Denkmal an einem öffentlichen Ort vorzunehmen, bedarf es einiger behördlicher Veranlassungen.

   

Zuerst den schriftlichen Antrag an die Behörden, die Zustimmung und die öffentliche Ausschreibung des Auftrages für die Entfernung des Blattes.

Matejkas Mitarbeiter und Freunde fragten: „Hast du keine anderen Sorgen?" Tatsächlich hatte er viele Sorgen, um das Kulturwerkel in Schwung zu bringen.

So steht der Jüngling, der schon einige Jahre im Besitz der Republik Österreich ist, noch immer mit Feigenblatt verschmutzt vor dem Theseustempel.

(Quelle: aeiou)

 
 

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05, 12