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Home | Denkmäler | Ringstraße | Weinheber

  Josef Weinheber   
Schriftsteller, 1892 - 1945

Josef Weinheber, 1892 - 1945 (Selbstmord)

Standort: Opernring (Schillerplatz)
Bildhauer: Josef Bock
Enthüllung: 21. Juni 1975

War es Mord oder Selbstmord?

Die Sowjets hatten Wien bereits erreicht und Hitlerdeutschland stand vor der Kapitulation, als Josef Weinheber starb. Der 53-jährige, von braunen Gedankengut verblendete Dichter, wurde am 8. April 1945 in seinem Haus in Kirchstetten bei St. Pölten tot aufgefunden. Mit einer Überdosis Morphium.

Es gibt zwei Versionen, die darüber Auskunft geben wollen, wie er ums Leben kam. Für die Version Selbstmord sprechen Depressionen, spricht ein Brief, den er fünf Tage vor seinem Tod an seine Ziehmutter Maria Grill geschrieben hat: "Wir werden uns in diesem Leben nicht mehr sehen. Ich danke Dir für alles Gute, das Du an mir getan hast. Ich kann Dir wahrscheinlich kein Lebenszeichen mehr geben, weil ich Stunde für Stunde damit rechne, dass wir von der Außenwelt abgeschnitten werden. Leb also wohl, Dein Weinheber."

Seine Witwe Hedwig beschrieb die letzten Tage hingegen so: "Er litt schon seit Jahren unsäglich an dem, was er kommen sah, war an schwere Schlafmittel gewöhnt und musste die Dosis immer wieder verstärken. In der Nacht zum 8. April wirkte auch das nicht mehr, er war am Morgen todmüde, aber ruhig. Da muss es geschehen sein. Er wollte schlafen, musste schlafen. Jetzt aber war die Dosis zu groß, die in der Nacht zu klein gewesen war. Er schlief ein, aber er wachte nicht mehr auf."

War es Selbstmord, wie es der Brief an die Ziehmutter vermuten lässt, oder war es ein Unfall, wovon die Witwe überzeugt war?

Fest steht, dass der trinkfeste Dichter von den Nazis hofiert und zu ihrem Paradeliteraten ernannt worden war. Ab 1931 NSDAP-Mitglied, schrieb er Huldigungsgedichte wie Dem Führer und Ode an die Straßen Adolf Hitlers. Als ihm seine Verblendung bewusst wurde, fand er keinen Ausweg mehr.

Weinhebers Sohn Christian lebt im Haus des Dichters in Kirchstetten. Auch er will nicht an die Unfallversion glauben. "Der Brief an seine Ziehmutter ist eindeutig. Es war Selbstmord, er war gesundheitlich schwer angeschlagen und hatte Angst vor den herannahenden Russen."

Christian Weinheber-Janota entstammt der Verbindung des Dichters mit der Germanistikstudentin Gerda Janota, die sich bei einer Autorenlesung in Linz in Weinheber verliebt und ihm 1941 den unehelichen Sohn geschenkt hatte.

(Quelle: Markus)

 

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05, 11