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Home | Palais | Lobkowitz

 

  Palais Lobkowitz   
1., Lobkowitzplatz 2

 

Architekt: Giovanni Pietro Tencalla, Fischer von Erlach
1694

Palais Lobkowitz, 1760, Canaletto (rechts das Bürgerspital)

Das Palais Lobkowitz befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk, Lobkowitzplatz Nr. 2. Im Mittelalter befand sich davor der Schweinemarkt, später hieß der Platz Spitalsplatz (benannt nach dem sich gegenüber des Palais befindlichen Bürgerspitals).

Der Bauherr Graf Dietrichstein

Ursprünglich standen an Stelle des Palais zwei Häuser, nämlich das Badhaus des Dorotheerklosters und das Haus des Freiherrn von Felß.

1685 erwarb der Oberststallmeister des Kaisers Leopold I., Graf Philipp Sigmund von Dietrichstein (1651 - 1716), die Häuser, ließ sie abreißen und während der Jahre 1691 - 1694 von Giovanni Pietro Tencalla einen Neubau errichten.

Der Bau entsprach jedoch in der Form nicht dem Stil des Hochbarock, und so wurde Johann Bernhard Fischer von Erlach beauftragt, einen kräftigen Mittelrisalit mit hochgezogener Attika, versehen mit Figurenschmuck, einzubauen (Umbauten von 1709 - 1711).

Quellen erwähnen das Kärntner Geschlecht der Dietrichstein erstmal 1003. Im Mittelalter erlangte die Familie unter Kaiser Maximilian I. erheblichen Machtzuwachs. 1651 wurden sie in den Grafenstand, 1684 in den Fürstenstand erhoben.

Philipp Sigmund Graf von Dietrichstein
 

Das Wort Marstall leitet sich von Mähre (Pferd) und Stall ab. In seiner Funktion war Philipp Sigmund Dietrichstein für alle Gebäude der Stallungen, Kutschen etc. zuständig - mehr repräsentativ, denn ihm unterstanden leitende Beamte, welche die Tagesarbeiten erledigten. 1825 erlosch die Dynastie Dietrichstein im Mannesstamm.

Fassade

Fassade, Bestandsaufnahme 1990

Die Fassade gegen den Lobkowitzplatz präsentiert sich siebzehnachsig, mit leicht vorgesetztem (siebenachsigem) Mittelrisalit.

In den Seitenrisaliten befindet sich je ein gerade abgeschlossenes Tor mit Balusterbalkon.

Die Beletage ist rustiziert. Die Achsen des Hauptgeschosses sind durch Lisenen eingefasst, und über den Fenstern befinden sich abwechselnd Rund- und Dreieckgiebel.

Die Fassade der Augustinerstraße ist gleichlautend der Hauptfassade, jedoch nach den beiden ersten Achsen geknickt.

Palais Lobkowitz, Ecke Augustinerstraße
 

Hauptportal

Das Hauptportal wurde von Fischer von Erlach hinzugefügt. Es wird von einem wunderschönen Diadembogen bekrönt und von zwei toskanischen Säulen flankiert, welche die für den älteren Fischer von Erlach so typischen Schlangenvasen tragen.
Hauptportal
Hauptportal, Entwurf mit fürstlichem Wappen

Der Architekt Fischer von Erlach arbeitete für mehrere Mitglieder der Familie Dietrichstein.

Da der erste Entwurf (Bild oben) über der Wappenkartusche mit den zwei Rebmessern den Fürstenhut zeigt, ist anzunehmen, dass das Portal ursprünglich für das Palais von Philipp Sigmunds älteren Bruder, Ferdinand Joseph (1636 - 1698), bestimmt war, welcher der Primogenitur angehörte, also dem fürstlichen Teil der Familie.

Graf Philipp Sigmund entstammte der zweiten Ehe seines Vaters, er war "nur" gräflich. Fischer adaptierte den Entwurf mit einer gräflichen Krone (Bild links).

Hauptportal, Entwurf mit gräflichem Wappen
 

Durch den folgenden Besitzerwechsel verschwand das Dietrichstein'sche Wappen vom Portal.
Heute prangt über dem breiten Mittelfenster das gerahmte fürstliche Wappen der Familie Lobkowitz, flankiert von zwei Putten mit den Attributen von Merkur (links)und Mars (rechts).

Wappen der fürstlichen Familie Lobkowitz

Attika

Über den ganzen Mittelrisalit erhebt sich eine balusterbekrönte, durch Figuren geschmückte Attika.
Attikafiguren
Über den Fenstern des obersten Geschosses befinden sich Konsolsteine, zwischen denen schwere Früchtefestons angebracht sind.

Freiungsbereich

Vor dem Haus stehen mit Ketten verbundenen Pfeiler. Diese Abgrenzung zeigt den ehemaligen Freiungsbereich an ("unschuldig" Verfolgte konnten hier Zuflucht finden, sie waren hier "frei").

Grundriss

Der Architekt Pietro Tencala (1629 - 1702) legte mit sicherem Gefühl für Maß und Proportion die Trakte um die beiden Innenhöfe an, von der Eingangshalle im Erdgeschoß war der halbkreisförmige Prunkstall zugängig.

Architekt Tencalla

Pietro Tencalla stammte aus dem Tessin, geboren war er vermutlich am Luganer See.

Er hatte vor dem Projekt für Dietrichstein schon den Leopoldinischen Trakt in der Hofburg nach einem Brand neu aufgebaut und unter anderem in der Augustinerkirche Trauergerüste für die erste und zweite Gemahlin von Kaiser Leopold I. errichtet.

Er trat die Nachfolge von Filiberto Lucchese als Hofbaumeister an.

westlicher Innenhof
 

neuer Besitzer Althan

1724 erwarb Ludwig Joseph Gundacker Graf von Althan (1665- 1747) das Palais.
Er war seit 1716 Hofbaudirektor, hatte damit die Oberaufsicht über alle kaiserlichen Gebäude und war auch Oberinspektor der Maler- und Bildhauerakademie.

Der Adlesmann hatte schon ein schönes Sommerpalais in der Ungargasse (3. Bezirk), nun wollte er auch, seiner Stellung entsprechend, ein Winterpalais in unmittelbarer Nähe der Hofburg.

Unter ihm gab es noch einige Umgestaltungen (Herkulesbrunnen, Dekoration des Eroicasaales, Fresko im Stiegenhaus).

Graf Althan überließ 1745 das "Palais am Spitalplatz" (gleich angrenzend befand sich das Bürgerspital) im Alter von 80 Jahren seinem Stiefsohn Ferdinand Philipp Joseph Fürst von Lobkowitz (siehe unten).

 
Graf Gundacker von Althan

Der Herkulesbrunnen

Der Herkulesbrunnen steht in der Halle des Vestibüls, gegenüber dem Eingangsportal. Die mit tropfsteinähnlichem Grottenwerk ausgekleidete Nische zeigt den auf eine Keule gestützten Herkules, mit nemeischen Löwe und kretischen Stier, ein weiblicher Genius hält krönend einen Lorbeerkranz über sein Haupt.

Wer den Brunnen ausgeführt hat, ist nicht mehr nachzuweisen, es wird Lorenzo Mattielli vermutet. Auch dieser kaiserliche Hofkünstler unterstand, ebenso wie Fischer von Erlach dem kunstsinnigen Hofbaudirektor Althan, der sich verständlicherweise auch privat ihrer Meisterschaft bediente.

Fresko im Stiegenhaus

Unter Althan entstand auch das Deckenfresko im Stiegenhaus im 1. Stock (Vorraum zum Eroicasaal). Es ist eine lockere Komposition mit spielenden Puttengruppen in einem architektonisch umrahmten Himmelsdurchblick. Die nach Substanzverlusten weitgehend erneuerte Malerei lässt eine Bestimmung des Künstlers heute nicht mehr zu.

Der Eroicasaal

Graf Althan ließ von Josef Fischer von Erlach im Festsaal neue Fenster mit Bogenform einbauen, ohne der schweren Segment- und Dreiecksgiebel, um den Raum besser zu belichten. An der Außenfassade wurde über dem Mittelfenster die figurale Wappengruppe beigefügt (heute Lobkowitz-Wappen).

Damals hatte der Festsaal auch die bestehende Struktur mit hofseitig geschlossenen Fenstern und seine Ausstattung - die Deckendekoration - erhalten.

Der Stuckmarmor des Saales wurde 1845 erneuert.

Am Plafon sind gemalte Ölbilder zwischen Freskos eingefügt, diese Kombination war eigentlich unüblich für damalige Deckengestaltungen, die sonst immer in gesamter Freskotechnik ausgeführt wurden. Die Quadraturmalerei stammt von Gaetano Fanti.

Im Mittelfeld ist der Ruhm verkündende Fama-Engel dargestellt, an den sich ein Genius mit Malerpalette und Farbpinsel schmiegt.

Auf den Bildern der Randzone sind Allegorien der Ingenieurbaukunst, der Mess- und Gartenkunst, von Musik und Poesie, Optik und Geographie, schließlich der Einblick in ein Maler- und Bildhaueratelier der Akademie und deren jährliche Preisverleihung zu sehen.

Es handelt sich um eine Allegorie der 1726 gegründeten kaiserlichen Maler- und Bildhauerakademie, entworfen und ausgeführt von ihrem ersten Direktor Jakob van Schuppen und somit um eine Huldigung an das Oberhaupt dieses Institutes, Gundacker von Althan.

Da die Akademie viele Jahre im Althanschen Haus in der Seilergasse untergebracht war, ist anzunehmen, dass der Saal im Palais auch als Festsaal der Akademie gedient hat.

   

Weitere Bezüge zur Person des Auftraggebers sind nicht zu übersehen: Graf Althan war Kommandant der Festung Raab, der Festungsplan ist bei der Ingenieurskunst dargestellt.

Ebenfalls abgebildet ist in der Allegorie der Gartenkunst der Grundriss seines Sommerpalais, welches sich in der Ungargasse (3. Bezirk) befand.

Festung Raab
(Detail Ingenieurskunst)
Grundriss Gartenpalais
(Detail Gartenkunst)
 

Allegorien

Gartenkunst
Maler- und Bildhaueratelier
Preisverleihung
Fama
Optik
Ingenieurskunst
Poesie
Messkunst
Geografie

neuer Besitzer Fürst Ferdinand Philipp Lobkowitz

Graf Gundacker Althan heiratete die Witwe Maria Wilhelmine Lobkowitz (übrigens eine geborene Althan, also weitschichtig mit ihm verwandt), welche einen Sohn, Fürst Ferdinand Philipp von Lobkowitz (1724 - 1784), mit in die Ehe brachte.

Dieser übernahm 1745 das Palais, als der Stiefvater, längst aus dem Hofdienst ausgeschieden, nicht mehr den Bedarf an einem so großen, repräsentativen Gebäude hatte.

Viele Quellen geben an, dass Wenzel Eusebius von Lobkowitz das Palais 1753 gekauft hätte. Das beruht vermutlich auf der Überlegung, dass er der erste Lobkowitz war, der ein hohes Amt am Wiener Hof einnahm.

Da jedoch Wenzel Eusebius 1677, also lange vor der Erbauung des Palais Dietrichstein, gestorben war und er in der Stammtafel der Familie Lobkowitz der einzige Träger dieses Namens war, fehlt für diese Überlieferung jede reale Grundlage.

Fürst Ferdinand Lobkowitz ließ im Palais einige Änderungen durchführen.

Fürst Ferdinand Philipp Lobkowitz
 

Dabei wurden offenbar auch die beiden zweiflügeligen Nussholztüren am Hauptpodest im ersten Stock des Stiegenhauses neu geschaffen und die Messingknäufe der vier Türflügel mit dem Wappen Graf Althans versehen.

Als nun Fürst Lobkowitz in das Haus einzog, ließ er an den Knäufen der Türflügel zum Eroica-Saal nun das Wappen der Familie Lobkowitz anbringen, bei den gegenüberliegenden Türflügeln wurde jedoch das Althan-Wappen belassen. Das lässt vermuten, dass hier offenbar ganz bewusst das Wappen des Grafen Althan nicht entfernt wurde, da er ein naher Verwandter war, abgesehen davon, dass es sich dabei auch um das Wappen der Mutter des Fürsten Lobkowitz handelte.

Übrigens blieb das Wappen des Grafen Althan auch im schmiedeeisernen Gitter des ovalen Fensters im Hauptportal erhalten.

 
Lobkowitz- Wappen im 1. Stock
neue Nussholztüren im 1. Stock (Eingang zum Eroica-Saal)

Im Jahr 1748, also nach dem Tod des Grafen Althan, erwarb Fürst Ferdinand Philipp Lobkowitz auch dessen Gartenpalais in der Ungargasse um den verhältnismäßig günstigen Preis von 20.000 Gulden als Sommersitz.

Ferdinand Philipp war ein begeisterter Mineraloge und bewahrte dort seine umfangreiche Sammlung auf, die mehrere tausend Objekte umfasst haben soll.

1754 kaufte Lobkowitz von der Witwe des Grafen Franz Xaver Orsini-Rosenberg noch das benachbarte Haus in der Augustinerstraße, das später als "Rosenbergsches Haus" bezeichnet wurde.

Es diente allerdings nicht unmittelbar dem eigenen Bedarf, sondern wurde fortan in der Regel vermietet.

Zum Teil stand es auch als kostenloses Quartier für die Musiker der Privatkapelle des Fürsten und später auch seines Sohnes Franz Joseph Maximilian zur Verfügung.

Palais Althan-Lobkowitz, Ungargasse
 

Nach den Zeugnissen von Zeitgenossen war Ferdinand Philipp eher ein Sonderling, der die Einsamkeit liebte und Geselligkeiten jeder Art aus dem Wege ging.

Er pflegte meist nur nachts auszugehen, und da er auch ein großer Musikfreund war, ließ er oft mitten in der Nacht seine private Musikkapelle nur für sich allein spielen, wobei er diese häufig auch selbst auf einem Instrument begleitete, manchmal bis in den frühen Morgen.

Fürst Lobkowitz betätigte sich aber auch als Bildhauer und Maler. Da er immer nur nachts bei Kerzenschein malte, findet man auf seinen Bildern, die im Schloß Raudnitz aufbewahrt wurden, blaue Bäume und einen grünen Himmel.

 
Kapuzinerkloster (rechts oben)

Es kam aber auch wiederholt vor, dass er nach Mitternacht zum benachbarten Kapuzinerkloster, ging, um sich dort von den Mönchen eine Messe lesen zu lassen.

Abgesehen von diesen künstlerischen Ambitionen sammelte Ferdinand Philipp mit großem Interesse Mineralien und beschäftigte sich überdies auch mit alchimistischen Experimenten. Er war auch Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Ferdinand Philipp Lobkowitz hatte sehr vielseitige Interessen und Begabungen. Wie bereits erwähnt, liebte er die Musik. Unter anderem spielte er auch selbst Gitarre und Glasharmonika. Er hatte gute Kontakte zu Christoph Willibald Gluck und Karl Philipp Emanuel Bach. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass er von beiden Komponisten in seinem Wiener Palais besucht wurde, wobei naturgemäß auch kleine Konzerte im privaten Rahmen stattfanden.

Bis zu seinem 45. Lebensjahr war er noch unverheiratet. Nur unter massivem Druck seiner Familie, die das Aussterben der fürstlichen Linie fürchtete, entschloss er sich zu heiraten.

1772 kam der von der ganzen Familie sehnlichst erwartete Stammhalter Franz Joseph Maximilian zur Welt.
Die Geburt verlief äußerst schwierig, und es musste längere Zeit um das Leben von Mutter und Kind gekämpft werden.

In dieser dramatischen Situation legte der Fürst ein Gelübde ab: Sieben Jahre wolle er seinen Sohn nicht sehen, wenn das Leben der beiden gerettet würde.

Schloss Raudnitz in Tschechien
 

Mutter und Kind überlebten tatsächlich die schwere Geburt, und obwohl ihn seine Verwandten umzustimmen versuchten und ihn sogar der Papst von diesem furchtbaren Gelübde entbinden wollte, hielt Ferdinand Philipp tatsächlich sein Versprechen und sah nur ab und zu nach seinem Sohn, wenn dieser in der Nacht schlief. Die Patenschaft für den kleinen Franz Joseph Maximilian übernahm Kaiserin Maria Theresia persönlich, gemeinsam mit ihrem Sohn Kaiser Joseph II.

Trotz all seiner merkwürdigen Verhaltensweisen wäre es aber falsch, den Fürsten nur als weltfremden, zurückgezogen lebenden Misanthropen einzuschätzen, denn er bewies auch sehr viel Realitätssinn und praktisches Verständnis, indem er beispielsweise in Raudnitz eine Baumwollspinnerei einrichtete. Auch in Schlesien gründete er neue Industriezweige. Damit wurde er zu einem relativ frühen Zeitpunkt zum Industriellen.

Es ist jedoch zu vermuten, dass Fürst Lobkowitz solche Betriebe nicht nur aus persönlichem Gewinnstreben einrichtete, sondern dass er damit auch das Ziel verfolgte, der dortigen Bevölkerung Arbeitsund Verdienstmöglichkeiten zu verschaffen.

Diese Annahme scheint deshalb nicht unberechtigt, weil aus einer überlieferten Kuriosität zu erkennen ist, dass ihm trotz seiner allgemeinen Menschenscheu das Schicksal einfacher und armer Leute nicht gleichgültig war:

In seinem Wiener Palais hatte er nämlich in einem Raum einen Spiegel so anbringen lassen, dass er darin das Leben und Treiben auf der Straße gut beobachten konnte, ohne selbst dabei gesehen zu werden. Diese Vorrichtung benützte er aber nicht, um seine Neugierde zu befriedigen, sondern um anonym wohltätig wirken zu können. Wenn er nämlich jemanden auf der Straße entdeckte, der ihm sehr bedürftig erschien, erhielt sofort ein Bediensteter den Auftrag, diesem armen Menschen Geld und Essen zu überbringen.

 
Kaiserin Maria Theresia war Patin seines Sohnes

"Ferdinand Philipp Joseph, Fürst und Regierer des Hauses Lobkowitz, Herzog zu Sagan, gefürsteter Graf zu Sternstein, Herr zu Chlumetz und Raudnitz" starb am 11. Jänner 1784 im Alter von 60 Jahren. Er hatte seinen auf ihn überkommenen Besitz durch Ankäufe deutlich erweitern können und hinterließ seinem Sohn gut verwaltete Ländereien und dazu ein ansehnliches Barvermögen.

Seine um vieles jüngere Frau Maria Gabriele überlebte nicht nur ihn, sondern auch ihren Sohn. Sie starb 1828 im Alter von 80 Jahren.

 

Im 19. Jahrhundert mietete die Republik Frankreich das Palais als Gesandtschaft bis zum Neubau ihres Hauses am Schwarzenbergplatz.

1918 kam die Gesandtschaft der damals gegründeten tschechoslowakischen Republik hierher und nach 1945 das französische Kulturinstitut und das Institut de France.

1991 zog das Theatermuseum in das geschichtsträchtige Gebäude ein.

 
Detail Hauptportal

Quelle: Lobkowitzplatz 2, Geschichte eines Hauses, Böhlau Verlag

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