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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 14 A | Nr. 54, Schmidt

  Prof. Friedrich Freiherr von Schmidt  
Architekt, 1825 - 1891

Prof. Friedrich Freiherr von Schmidt
Architekt, 1825 - 1891


Zentralfriedhof, Gruppe 14 A, Nr. 54

Lageplan Gruppe 14 A

Ein perfektes Rathaus für das Volk

Sein wichtigstes Gebäude ist das Wiener Rathaus, das seinen Plänen und dem ursprünglichen Bauauftrag entsprechend eigentlich vis-a-vis vom Stadtpark stehen sollte. Bürgermeister Cajetan Felder war es, der den Ringstraßenarchitekten Friedrich Schmidt und auch die Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugen konnte, dass der ehemalige Exerzier- und Paradeplatz - schon wegen seiner Friedrich von Schmidt Nachbarschaft zu Parlament, Universität und Burgtheater - die bessere Lösung sei. Schmidt verfolgte sein architektonisches Werk mit unglaublicher Zähigkeit.

So bemerkte er vor der Schlusssteinlegung des Rathauses am 12. September 1883, dass die steilen Mansardendächer der Seitenpavillons nicht ganz zu seiner Zufriedenheit ausgefallen seien. Da der Gemeinderat die Mittel zu ihrem Umbau nicht bewilligte, ließ sie der Architekt auf seine eigenen Kosten abtragen und erneuern. Im Freundeskreis sagte er damals: "Ich will mein Lebtag ein armer Mann bleiben, wenn mir nur mein Rathaus gelingt. Im Mittelalter mussten die Baumeister im Kampfe mit den Ratsherren die Köpfe lassen! Heutzutage nimmt man mit dem Geldbeutel vorlieb."

Friedrich von Schmidts elegante Privatwohnung befand sich im Sühnhaus am Schottenring, das nach seinen Plänen aus kaiserlichen Privatmitteln an Stelle des abgebrannten Ringtheaters errichtet worden war. Das Wohnhaus wurde 1885 eröffnet und ließ sich trotz relativ niedriger Mieten infolge der makabren Erinnerung anfangs nur schwer vermieten. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durch Bomben schwer beschädigt, musste das Gebäude 1951 abgetragen werden. Heute befindet sich auf dem Areal die Polizeidirektion Wien.

(Quelle: Markus)

Friedrich von Schmidt wurde in Frickenhofen im damaligen Königreich Württemberg als Sohn eines evangelischen Pastorenehepaares geboren. Von 1840 bis 1843 studierte er an der Königlichen Gewerbeschule in Stuttgart. Obwohl diese eine klassizistische Richtung vertritt, legt Schmidt seinen Schwerpunkt auf die mittelalterlichen Baudenkmäler Schwabens.

18-jährig begibt er sich 1843 nach Köln, wo kurz davor mit dem Weiterbau des Domes begonnen worden war. Schmidt absolviert eine Lehre als Steinmetz und wählt nach erfolgreicher Meisterprüfung nach alter Sitte ein Steinmetzzeichen, das er 1886 auch in sein Freiherrenwappen aufnimmt. Nach einem Aufenthalt in Mailand ab 1857, wo er sich durch seine Tätigkeit an der Mailänder Akademie schon im österreichischen Staatsdienst befindet, wird er ab 1859 zum Professor für mittelalterliche Kunst an der Architektenschule der Akademie der bildenden Künste in Wien berufen.

In Wien entsteht Schmidts Lebenswerk. Neben seinen Sakralbauten in den Vorstädten und Vororten wird das neue Rathaus auf dem ehemaligen Paradeplatz sein Hauptwerk. Über seine Lehr- und Bautätigkeit hinaus wird Schmidt eine gesuchte Autorität in allen Fragen der Denkmalpflege im Bereich der österreichisch-ungarischen Monarchie, aber auch im Ausland. 1863 wird er zum Wiener Dombaumeister ernannt und führt bis zu seinem Tod 1891 die durchgreifende Restaurierung von St. Stephan durch. Seine Persönlichkeit war gekennzeichnet von enormem Arbeitsfleiß, gepaart mit großer Lebensfreude. Er hinterließ ein gewaltiges architektonisches Oeuvre, darüber hinaus auch tausende Handskizzen und Pläne.