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Ehrengräber Friedhof Hietzing

Alexander Lernet-Holenia
Schriftsteller, 1897 - 1976

Alexander Lernet-Holenia
Schriftsteller, 1897 - 1976

Hietzinger Friedhof, Gr. 30, Nr. 23

 

Radarkontrollen - Lex Lernet

Seine Zornesausbrüche waren legendär und sorgten für viele Schlagzeilen. Die berühmteste Affäre des aufbrausenden Dichters betraf einen Autofahrer, der seinen Wagen an einer Baustelle im Ortsgebiet von St. Wolfgang geparkt hatte, wodurch sich Alexander Lernet-Holenia beim Versuch, eine Fahrbahnenge zu passieren, gestört fühlte.

Der Dichter und ehemalige k. u. k. Offizier ging auf den "Verbrecher" zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, die ein gerichtliches Nachspiel hatte: Lernet-Holenia wurde zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von eintausend Schilling (ca. 75 Euro) verurteilt.

Ein andermal fühlte sich der durch die Komödie 011apodrida bekannt gewordene Autor von einem über die Straße laufenden Kind gestört. Als er es anbrüllte, stellte ihn ein Passant, der Zeuge des Vorfalls geworden war, zur Rede. Auch dieser Herr bekam die Schlagkraft des Dramatikers zu spüren.

Einen großen Sieg errang Lernet-Holenia, als man ihn in St. Wolfgang wegen Schnellfahrens "geblitzt" hatte. Nach Zustellung der Strafverfügung erhob er Einspruch - mit der Begründung, sich in seinen Persönlichkeitsrechten eingeschränkt zu fühlen: "Sie hätten mich ja auch fotografieren können, wenn ich mit einer Geliebten unterwegs gewesen wäre", protestierte er. Dem Verfahren folgte eine "Lex Lernet": Seit damals müssen Radarkontrollen auf Österreichs Straßen durch Warntafeln angekündigt werden.

Den Ausgang des letzten Verfahrens seines Lebens hat Lernet-Holenia nicht mehr erlebt. Als ein benachbarter Gastronom seine Hotelterrasse ausbauen wollte, erklärte der Dichter, dass nach deren Fertigstellung der Blick von seinem Wohnhaus zum Wolfgangsee eingeschränkt sei. Er ging zu Gericht - verschied aber im Juli 1976, noch ehe dem Hotelier Recht gegeben wurde.

"Vom Lernet-Holenia", hieß es noch zu seinen Lebzeiten, "liest man im Kleinen Bezirksgericht mehr als auf der Literaturseite!" In Wien hatte er seit 1952 eine "Ehrenwohnung" im Michaelertrakt der Hofburg.

(Quelle: Markus)